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Lampedusa in Padua – Zelten vor dem Rathaus

Zelten vor der Gemainde. Es ist kaum mehr als ein Monat vergangen seit dem Unglück in Lampedusa und, neben der Trauer für die vielen Toten, muss sich unser Blick nun auf die Überlebenden richten, um diese nicht allein zu lassen.
Sie steuern, genau wie tausende weitere Flüchtlinge in Italien, auf eine unsichere und beschwerliche Zukunft zu.

Es handelt sich um ein Schicksal, das wir gut kennen von den Hunderten von Personen, die in den letzten Jahren Zuflucht in den Räumlichkeiten von via Gradenigo 8 in Padua gefunden haben.
Momentan ist die Situation des Aufnahmezentrums sehr kritisch, denn kritisch ist der Kontext der Flüchtlingsaufnahme in Italien und Padua.

In diesen langen vergangenen Monaten haben wir nach verschiedensten Lösungen gesucht, uns auch der Stadtverwaltung umsonst zur Verfügung gestellt, um zu ermöglichen, dass den Flüchtlingen eine würdige Unterkunft in via Gradenigo oder anderswo garantiert wird.

Dies ist nicht passiert.
Und noch heute befinden sich in den Räumlichkeiten im Bezirk Portello circa 50 Personen.

Es handelt sich nicht um eine vereinzelte Situation, und auch nicht um ein Überbleibsel von überschüssigen Anfragen auf Hilfe. Denn die Wirtschaftskrise, der bevorstehende Winter, die vielen Konfliktherde im Nahen Osten und in Afrika, von Syrien bis Ägypten, von Somalia bis Libyen, erzählen von einer Zukunft, die auch unsere Gegenwart ist, in der die Notwendigkeit Räume und Projekte für die Aufnahme von Flüchtlingen zu entwickeln eine wahre Dringlichkeit ist: ein strukturelles Problem.

Sämtliche Untersuchungen vonseiten angesehener Organisationen und Behörden zu diesem Thema, wie auch seitens der Europäischen Union, prangern den Mangel und die Unangemessenheit des italienischen Aufnahmesystems an, in dem nur 32,4% der Flüchtlinge eine Unterkunft finden.
Das Schicksal der restlichen 67,6% ist das derer, die wie in Padua gezwungen sind eine notdürftige Unterkunft zu finden. Dies beweist auch die ständig steigende Anzahl von Personen, teils gerade erst an den Sizilianischen Küsten eingetroffen, die in den Räumlichkeiten in via Gradenigo Zuflucht suchen.

Wir machen es uns zu einfach, wenn wir die Toten betrauern und gleichzeitig die Überlebenden allein lassen.
Wir machen es uns zu einfach, wenn wir über die Flüchtlingsdramen anderswo trauern, aber dann vor der Realität in unseren eigenen Städten die Augen schließen: Lampedusa in Padua.